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Hat der Linkshänder im Tennis Vorteile?

  • Ronny 

Immer wieder stellt uns der Linkshänder im Tennis vor eine Herausforderung. Er ist irgendwie eine Besonderheit. Weil es nur sehr wenige Spieler gibt, die mit der linken Hand den Tennisschläger schwingen. Und genau das ist in vielen Fällen einfach das Problem. Wir sind es nicht gewohnt, gegen einen Linkshänder zu spielen. Versuchen uns dann auf Teufel komm raus seiner „anderen“ Spielweise anzupassen. Wobei wir dann in der Regel unsere Stärken aushebeln und gar nicht mehr das Tennis spielen, welches wir gewohnt sind. Aufgrund dessen, dass mir die Frage nach einer adäquaten Taktik gegen einen Linkshänder regelmäßig über den Weg läuft, wollte ich das Thema gern in einem eigenen Blogartikel behandeln.

In meinem Tennis Ratgeber (eBook), dass ich auch gern „die Tennis Bibel des Amateursports“ nenne, habe ich über den Linkshänder im Taktik-Teil bereits intensiv Informationen zur Verfügung gestellt. Damit es Dir leichter fällt Dein nächstes Match gegen den Linkshänder zu meistern. Natürlich gibt es im eBook noch viele weitere Tipps & Tricks, um ein besserer Spieler zu werden. Schließlich hat das eBook mittlerweile einige hundert Seiten. Leider haben es bisher nur die Wenigsten gekauft und verpassen so viele wichtige Dinge! Solltest Du noch nicht zu den Besitzern zählen (worauf wartest Du eigentlich?), will ich Dir auf meinem Blog zumindest einen kleinen Einblick in das Thema um den Linkshänder und dessen Vorteile auf dem Tennisplatz geben. Lass uns also zusammen schauen, warum die meisten Tennisspieler den Linkshänder so hassen?!?

Tennis Schläger Wilson Ultra 100 V4

Was ist das Problem wenn Jemand mit links schlägt?

Vielleicht gelingt es Dir, Dich an einen vergangenen Wettkampf zu erinnern, den Du mit einem Linkshänder im Tennis hattest? Wovon war das Match geprägt und wie hast Du Dich auf dem Platz gefühlt? Ich selbst war früher immer hin und her gerissen, wie ich mich verhalten soll. Schließlich gibt es mehrere Ansatzmöglichkeiten:

  1. Du spielst Dein eigenes Tennis runter. Änderst weder die Taktik, den Matchplan, noch gewisse Elemente „nur“ weil der Gegner ein Tennis Linkshänder ist.
  2. Der strategische Ansatz. Hierbei passt Du Deine Spielweise und Schläge an den Linkshänder vollumfänglich an.
  3. Ein Mix aus Strategie und eigenem Spiel. Bei welchem Du Dir treu bleibst, aber dennoch geringfügige Änderungen an Deiner Spielweise oder Taktik vornimmst.

In jedem Fall macht der Linkshänder im Tennis etwas mit Dir auf dem Platz. Du machst Dir Gedanken, wie Du Dich verhalten sollst. Stellst ggfs. Deine komplette Spielweise um. Sodass am Ende nicht das „Linkshänder Tennis“ Dein Problem ist. Sondern vielmehr die Tatsache, dass Du alle Deine Standard-Schläge und Spielzüge über Bord geworfen hast. Welche Du bis zum Erbrechen im Tennis Training einstudiert hast. Im Grunde beraubst Du Dich damit Deiner Stärken, Deiner eigenen Waffen!

Hat der Linkshänder denn wirklich Vorteile?

Sandplatz mit Netz

Kurz und knapp: Ja, der Linkshänder hat Dir gegenüber einen gewissen Vorteil. Er ist es nämlich gewohnt gegen einen Rechtshänder zu spielen. Du hingegen triffst nur alle Jubeljahre mal auf einen Spieler, der seinen Tennis Schläger mit der linken Hand in Bewegung setzt. Dementsprechend hat der Linkshänder seine Spielzüge und Taktiken ebenfalls einstudiert. Weiß ganz genau wann er was machen muss, um den Rechtshänder zu ärgern. Viele Linkshänder hassen es ebenfalls gegen einen Linkshänder antreten zu müssen. Denn dann haben sie nämlich selbiges Problem. Wir Menschen sind nunmal Gewohnheitstiere. Im Alltag, genauso wie auf dem Tennisplatz, wo wir gewohnte Verhaltensweisen abrufen, die früher einmal zum Erfolg geführt haben.

ABER…. auch wenn der Linkshänder den oben genannten Vorteil auf seiner Seite hat, heißt das noch lange nicht, dass Du Deine Matches automatisch verlierst. Jeder Tennisspieler (egal ob Rechtshänder oder Linkshänder) ist schlagbar! Darum ist dieser Sport so unheimlich schön. Wenn Du den Willen hast und hart an Deinen Zielen arbeitest, kannst Du Alles erreichen. Gegen schwächere, gleichstarke und stärkere Kontrahenten. Du musst nur an Dich und Deine Fähigkeiten glauben. In gezielten Situationen Deine Taktik anpassen (Tipps dazu gibt es in meinem eBook.). Um den Linkshänder ebenfalls vor Herausforderungen zu stellen. Das hat jedoch weniger mit der Hand zu tun, in welcher er seinen Schläger hält. Sondern vielmehr mit Deiner Herangehensweise auf dem Platz und wie Du Dich auf die Situation einlässt.

Sei Dir bewusst, dass einige Spielzüge nicht funktionieren, wie gewohnt

Du spielst häufiger mit Deiner Rückhand in die Rückhand des Gegners und greifst dann am Netz an? Gegen den Linkshänder wirklich keine gute Idee! Du spielst ihm mit Deinem (sehr wahrscheinlich) schwächeren Schlag in seine starke Vorhand. Ein guter Linkshänder wird Dir diesen Ball um die Ohren hauen. Genauso wie ein hoher Kick-Aufschlag von der Vorteil-Seite ihn weniger vor eine Herausforderung stellt. Mit der Vorhand können die meisten Spieler mit einem Topspin antworten. Es macht allerdings auch keinen Sinn, den Kick in die Mitte zu servieren, wo der Ball dann nach rechts springt in die Vorhand hinein. Beide Beispiele solltest Du nur spielen, wenn Du einen extrem guten Kick spielst, der ihn dann immernoch Probleme bereitet. Gegen gleichstarke Kontrahenten wird das nur ganz selten der Fall sein.

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Du hast eine richtig starke Vorhand? Setzt Deinen (rechtshändigen) Gegner gern mit dem Inside-Out unter Druck? Der Schlag ist sozusagen Dein Paradeschlag. Gegen einen Linkshänder macht der absolut keinen Sinn. Du öffnest Deine ganze Vorhandseite, um die Rückhand zu umlaufen. Schlägst Du einen passablen Inside-Out in die rechte Seite, steht der Linkshänder dort mit seiner Vorhand. Wenn das kein außergewöhnlich guter Ball ist, nimmt er die Einladung gern an und spielt in die freie Ecke des Platzes, um Dich ins Laufen zu bringen. Selbst wenn er den Punkt nicht macht, hast Du mit den darauffolgenden Bällen eventuell Probleme. Aus diesem Grund brauchst Du Verständnis und die Übersicht im Duell mit dem Linkshänder, dass Du diesen Ball entweder nicht spielst oder aber lieber den Inside-In einsetzt. In solchen Momenten musst Du Dir vor Augen halten, dass Deine „normalen“ Schläge nicht die gleiche Wirkung wie sonst erzielen.

Stellungsspiel: Positionierung gegen den Linkshänder

Winkelhalbierende gegen Linkshänder

Im Grunde verändert sich an Deinem Stellungsspiel reichlich wenig. Der Linkshänder hat – genau wie der Rechtshänder – zwei potenziell „beste Schläge„, die er spielen kann. Um den Platz optimal abzudecken, musst Du Dich auf Höhe der Winkelhalbierenden positionieren. Das erkennst Du beispielhaft auf der Abbildung. Der grüne Spieler befindet sich auf der linken Seite des Platzes. Seine potenziellen stärksten Schläge habe ich mit dem grünen Bereich veranschaulicht. Der blaue Spieler versucht gerade einen Netzangriff. Er muss also die äußeren Linien abdecken. Die Winkelhalbierende, also der Bereich der beide Schläge optimal abdeckt, ist als rote (gestrichelte) Linie eingezeichnet. Den Bereich, den der blaue Spieler abzudecken hat, ist ebenfalls blau gestrichelt eingezeichnet.

Wenn Du Dir diese beiden Punkte vor Augen hältst und berücksichtigst, dass der linkshänder a) auf Deiner Vorhandseite eher nur gerade schlagen sowie b) auf der Rückhandseite weiter nach außen spielen kann, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du stets adäquat auf die Schläge reagieren kannst. Warum ist das so? Nun, mit der Vorhand kann er rein physikalisch keinen Winkel nach außen erzeugen, wenn er longline spielt. Dagegen umso besser, wenn er den Ball cross spielt, in Deine Rückhandseite. Übrigens findest Du auf YouTube ein schönes Video vom Backup-Coach zu diesem Thema. Deckst Du die besten Schläge ab, bist Du im Kopf vorbereitet und kannst darauf auf dem Platz reagieren. Auch gegen den Linkshänder!

Linkshänder Aufschläge

Gleiches gilt im Übrigen auch für die Linkshänder-Aufschläge. Dort solltest Du die Winkelhalbierende einnehmen und dabei jedoch berücksichtigen, dass sich die Ballbewegung verändert. Slice-Aufschläge drehen sich auf der Vorteil-Seite nach außen weg. Bei Einstand eher in den Körper oder in die Mitte. Bei beiden Beispielen macht es also Sinn, sich weiter links zu positionieren. Je nach Aufschlagstärke Deines Gegners. Außerdem solltest Du damit rechnen, dass Dein Gegenspieler den Kick-Aufschlag eher in die Mitte bei Einstand spielt. Weil sich der Ball nach links weg-kickt und Du ihn mit der Rückhand spielen musst. Bedenke diese Faktoren, wenn Du im nächsten Match gegen einen Linkshänder den Return spielen musst.

Auf der anderen Seite solltest Du Dir den Linkshänder ebenfalls bei Deinen Aufschlägen in Erinnerung bringen. Der Slice von der Einstand-Seite wird wesentlich effektiver, weil dort die Rückhand ist. Ein gerade Aufschlag oder Kick durch die Mitte ist zu vermeiden, weil dort die Vorhand des Linkshänders zuschlagen kann. Stattdessen spiele lieber den geraden Aufschlag nach außen. Auf der Vorteil-Seite macht der Kick wenig Sinn nach außen. Auch hier greife lieber zum Slice oder den geraden Aufschlag durch die Mitte. So erwischst Du den Linkshänder eventuell kalt auf der Rückhand. Ab und an kannst Du natürlich einen unorthodoxen Aufschlag einstreuen, damit Du Dich nicht zu sehr ausrechenbar machst. Der Überraschungsmoment kann manchmal wahre Wunder wirken.

Fazit zum Linkshänder im Tennis

Hat der Linkshänder einen Vorteil gegenüber anderen? Meine Antwort lautet: JEIN! Grundsätzlich haben Rechts- und Linkshänder im Tennis Sport die gleichen Chancen. Jeder Spieler ist schlagbar, wenn Du die richtigen Dinge tust. Gegen einen Linkshänder zu spielen ist eine Frage der mentalen Einstellung sowie der Übung. Wer Tennis spielen lernt und immer wieder einen Linkshänder im Training dabei hat, wird sich nicht ganz so schwer tun. Aber auch ohne den Kollegen mit der linken Hand, kannst Du enorm viel dafür tun.

Bereite Dich im Kopf auf das Match intensiver vor. Sei Dir der Physik bewusst. Dank welcher, sich die Tennis Bälle leicht verändert verhalten. Genauso wie der Tatsache, dass bestimmte Spielzüge weniger erfolgreich sind. Entwickle im Match ein Gefühl dafür und mache Fehler nicht zwei Mal. Vor Allem aber stell nicht Dein komplettes Spiel um, nur der Schwächen des Gegners wegen. Deine Stärken solltest Du weiterhin in den Fokus rücken. Am Ende gewinnt der bessere Spieler, oder derjenige, welcher seine Stärken besser ausspielen kann.

Ronny Schneider - die Tennis Bibel des Amateursports

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